Künstlerisch-theoretischer Parcours zu den Choreografien des Spekulativen
Zum Abschluss des Projektes „TIMeSCAPES. Images and Performances of Time in Late Capitalism“ laden wir von Mittwoch 26.3 bis Samstag 29.3.2014 gemeinsam mit dem Tanzquartier Wien zu einer mehrtägigen Veranstaltung. Es werden Performances unserer Projektpartner gezeigt und es wird auch verbal spekuliert werden. Zudem gibt ein Workshop von BADco. (Zagreb) Einblick dramaturgische Arbeitsweisen in der Performancekunst.
Hätte es jemals eine soziologische Systemtheorie gegeben, wenn Niklas Luhmann gemäß Familientradition Braumeister geworden wäre? Die Programm=Brauerei H. Luhmann ging anlässlich der Tagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft in Lüneburg im Herbst 2013 dieser Frage nach. Und verknüpfte sie mit der Thematisierung von Konferenzmedien auf einer Tagung zu den "Medien der Wissenschaft". Zu selbstreferentiell? Vielleicht. Dabei aber auch eine konkrete Wissenschaftsgeschichte. Ein Label, das auf einem Logo basiert, das für eine Praxis der Vermischung steht.
Zu Gast am 21.10.2013 ab 19 Uhr: Peter Bexte und Wolfgang Pircher
Was Geld ist, steht heute angesichts einer vielerorts beobachteten Transformation des Kapitals wieder zur Diskussion. Eine andere, surrealistische Theorie der Münze und der Ökonomie entdeckt der deutsche Kunstwissenschaftler und Ausstellungsmacher Peter Bexte in Georges Bataille’s fast vergessenen, numismatischen Abhandlungen. Gemeinsam mit dem Wiener Philosophen und Geldtheoretiker Wolfgang Pircher wird er versuchen, in einer „Seriösen Séance“* den Surrealismus antiker Münzen und seine Relevanz für unser heutiges Nachdenken über das Geld heraus zu kitzeln.
Medium: Friedrich Tietjen, Termin: 17. Juli 2013, 19.00 Uhr, Volkskundemuseum
Nicht nur wir führen ein Leben mit den Dingen; auch sie führen eines mit uns - zumal wenn sie uns in Sammlungen umgeben; und entgegen der üblichen Annahme sind sie durchaus sprachbegabt: wenn wir die Ohren spitzen und Fragen stellen, dann können wir Antworten hören, die wir vielleicht ahnten, aber nicht wussten. Die „Seriösen Séancen“ sind der Ort, um mit solchem Sprechen und Hören zu experimentieren. An einem Tisch verrücken wir Objekte und Themen der Ausstellung bis sich verborgene Anziehungskräfte manifestieren.
Medium: Karin Harrasser. Termin: 29.5., 19 Uhr, Volkskundemuseum
Begleitend zur Ausstellung "Gelehrte Objekte? Wege zum Wissen. Aus den Sammlungen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien" im Volkskundemuseum werden bei „Seriösen Séancen“ Objekte aus den Sammlungen befragt, zur Sprache gebracht, beschworen. Bei der 2. Mittwochs-Séance am 29.5. um 19 Uhr erprobt Karin Harrasser ihre medialen Fähigkeiten, um mit Text-Geistern und Geschichtsdingen in Kommunikation zu treten.
In Matzen wurde Ende der 1940er Jahre das größte Erdölfeld Mitteleuropas entdeckt. Vermutetungen und Aufschlussbohrungen gab es schon vorher. Auf den Tag 74 Jahre, nachdem die historische Aufnahme an der Bohrung CFS 73 entstanden ist, treffen wir in der ersten Matzener Geschichtwerkstatt Zeitzeugen der Erdölgeschichte zum Austausch von Geschichten, Dokumenten, Erinnerungen.
28. Juli bis 7. August, Palazzo Ricci Montepulciano
Im August fand eine Summerschool im Rahmen des Projekts TIMeSCAPES im Palazzo Ricci in Montepulciano statt. 10 Tage lang nahmen wir uns mit unseren Projektpartnern Zeit, um gemeinsam zu lesen und zu diskutieren, an Publikationen zu arbeiten, zukünftige Unternehmen ins Auge zu fassen. Es nehmen KünstlerInnen und ForscherInnen folgender Organisationen teil: BADco / Zagreb, Walking Theory / Belgrad, MASKA / Ljubljana, Film-Protufilm / Zagreb, Kunsthochschule für Medien / Köln, Tanzquartier / Wien, Mobile Akademie / Berlin.
Mittlerweile haben uns schon mehrere tausend Fotodokumente, Filme, Briefe, Gegenstände, Bücher, Zeitschriften, aber auch mündliche Erinnerungen und Geschichten aus sieben Jahrzehnten erreicht.
Für den Frühsommer sind noch vier Geschichtswerkstätten im Weinviertel geplant.
Am 10. April öffnet im Österreichischen Volkskundemuseum die Ausstellung "Gelehrte Objekte? Wege zum Wissen". Gezeigt werden Objekte aus den Sammlungen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Science Communications Research zeichnet für 3 Gesprächsstationen ("Kabinett der Imaginationen") verantwortlich.